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Fläche zwischen Wendetangente und Achsen

Beispiel:

Die Wendetangente des Graphen der Funktion f mit f(x)= x 3 -6 x 2 +10x +2 (Tangente im Wendepunkt) schließt mit den Koordinatenachsen eine Dreiecksfläche ein.
Berechne den Inhalt dieser Fläche.

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Zuerst muss natürlich mal der Wendepunkt berechnet werden:

f(x)= x 3 -6 x 2 +10x +2

Als erstes leitet man die Funktion drei mal ab.

f'(x)= 3 x 2 -12x +10 +0

= 3 x 2 -12x +10


f''(x)= 6x -12 +0

= 6x -12


f'''(x)= 6 +0

= 6

Die notwendige Bedingung für einen Wendepunkt ist f''(x)=0.

(Wendestellen sind Extremstellen in der Ableitung, also haben Wendepunkten die Steigung 0 in f').

Man setzt nun also die zweite Ableitung gleich 0, um die einzig möglichen x-Werte für Wendepunkte zu bestimmen.

6x -12 = 0 | +12
6x = 12 |:6
x = 2

Die Lösung x= 2 ist nun der einzige Kandidat für eine Wendestelle.

Die einfachste Möglichkeit, um diese Kandidaten zu überprüfen, ist das Einsetzen dieser x-Werte in die dritte Ableitung.

Ist die dritte Ableitung des Punktes ungleich 0, so handelt es sich um einen Wendepunkt (hinreichende Bedingung: f''(x0)=0 und f'''(x0)≠0).

Überprüfung bei x = 2 :

f'''(2 ) = 6 +0 = 6

Da f'''(2 )≠0, haben wir bei x = 2 einen Wendepunkt.
Um dessen y-Wert zu erhalten muss der entsprechende x-Wert in f(x) eingesetzen werden.
f(2 ) = 2 3 -6 2 2 +102 +2 = 6
Man erhält so den Wendepunkt: WP(2 | 6 )

Jetzt müssen wir die Tangente im Wendepunkt anlegen:

Um die Steigung der Tangente zu erhalten, setzen wir den gegebenen x-Wert in die Ableitung ein:

mt = f'(2)= 3 2 2 -122 +10

= 34 -24 +10

= 12 -24 +10

= -2

Damit wissen wir nun schon, dass die Tangente die Gleichung t: y= -2 x+c besitzt.

Um noch das c zu bestimmen, brauchen wir einen Punkt, den wir in die Gleichung einsetzen können.
Dazu müssen wir noch den y-Wert des Berührpunkts bestimmen, also f(2)= 2 3 -6 2 2 +102 +2 = 8 -64 +20 +2 = 8 -24 +20 +2 = 6

Wir erhalten so also den Punkt B(2| 6 ) als Berührpunkt.

Nun setzt man die errechnete Ableitung und die errechneten Punktkoordinaten in eine allgemeine Geradengleichung (y=mx+c) ein:

6 = -2 ⋅2 + c

6 = -4 + c | + 4

10 = c

also c= 10

Damit erhält man als Geradengleichung für die Tangente: y= -2 ⋅x + 10

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Jetzt brauchen wir noch die Schnittpunkte der Wendetangente mit der x- und der y-Achse:

Der Schnittpunkt mit der y-Achse kennen wir bereits, das ist ja der y-Achsenabschnitt c = 10.

Der Schnittpunkt mit der x-Achse können wir berechnen, in dem wir in die Tangentengleichung y = 0 einsetzen:

-2x +10 = 0 | -10
-2x = -10 |:(-2 )
x = 5

Die Wendetangente schneidet somit die x-Achse in N( 5 |0).

Da die gesuchte Fläche ja ein rechtwinkliges Dreieck mit den Katheten 10 und 5 ist, gilt für den Flächeninhalt:

A = 1 2 5 ⋅ 10 = 25.

Anwendungsaufgaben

Beispiel:

Der Verlauf eines Teilstücks einer Achterbahn kann für 0 ≤ x ≤ 9 durch den Graph einer Funktion f mit f(x)= 1 6 x 3 - 3 2 x 2 +21 (alle Angaben in Meter). Der Startpunkt der Achterbahn ist bei x=0.

  1. Wie weit ist der tiefste Punkt der Achterbahn in horizontaler Richtung vom Startpunkt entfernt?
  2. Bestimme die Höhe des tiefsten Punkts der Achterbahn.
  3. Wie weit ist der Punkt mit dem stärksten Gefälle in horizontaler Richtung vom Startpunkt entfernt?
  4. Bestimme den Steigungswinkel an der steilsten Stelle der Achterbahn im angegebenen Bereich.

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  1. x-Wert des Minimums (TP)

    Gesucht ist die Stelle mit dem geringsten Funktionswert, also der x-Wert des Tiefpunkts.

    Detail-Rechnung für den Tiefpunkt (6 | 3 ) einblenden

    Der einzige Tiefpunkt im gegebenen Bereich liegt also bei 6 .

    Der Vollständigkeit wegen müssen wir noch die Randwerte untersuchen, an denen ja ein noch kleinerer Funktionswert auftreten könnte:

    f(0) = 21 und f(9) = 21 sind aber beide nicht kleiner als der y-Wert des Tiefpunkt.

    Der kleinste Wert wird also nach 6 m erreicht.

  2. y-Wert des Minimums (TP)

    Gesucht ist der geringste Funktionswert, also der y-Wert des Tiefpunkts.

    (die Berechnungen der Extrempunkte und die Randwertuntersuchungen wurde ja bereits oben durchgeführt)

    Der einzige Tiefpunkt im gegebenen Bereich liegt also bei (6 | 3 ).

    Der kleinste Wert beträgt somit 3 m.

  3. x-Wert bei der stärksten Abnahme

    Gesucht ist die Stelle mit der stärksten Abnahme, also der x-Wert mit der stärksten negativen Steigung, und dieser liegt beim x-Wert des Tiefpunkt der ersten Ableitung f'(x).

    Wir leiten also erstmal ab:

    Detail-Rechnung für den Tiefpunkt von f' bei x=3 einblenden

    Der einzige Tiefpunkt im gegebenen Bereich liegt also bei 3 .

    Der Vollständigkeit wegen müssen wir noch die Randwerte untersuchen, an denen ja ein noch kleinerer Funktionswert in der Ableitung auftreten könnte:

    Es gilt: f'(0) = 0, f'(9) = 13.5 und f'(3 ) = -4.5 (Tiefpunkt).

    Da f'(0) und f'(9) nicht kleiner als f'(3 ) ist, ist der kleinste Ableitungswert bei x = 3.

    Die stärkste Abnahme wird also nach 3 m erreicht.

  4. Maximaler Steigungswinkel

    Gesucht ist die Stelle mit der stärksten Steigung oder dem stärksten Gefälle, also die Extremstellen der Ableitungsfunktion bzw. die x-Werte der Wendepunkte.

    Detail-Rechnung für alle Wendestellen von f einblenden

    Jetzt berechnen wir die extremalen Tangentensteigungswerte in den Wendestellen:

    f'(3 ) = 1 2 3 2 -33 ≈ -4.5
    Der Vollständigkeit wegen müssen wir noch die Tangentensteigungswerte an den Rändern untersuchen:
    f'(0) = 1 2 0 2 -30 ≈ 0
    f'(9) = 1 2 9 2 -39 ≈ 13.5

    Um jetzt die steilste Stelle zu finden, brauchen wir den betragsmäßig größten Ableitungswert, weil es ja egal ist ob hier der Graph steigt oder fällt. Dieser ist bei x = 9 mit f'(9) ≈ 13.5.

    Für den Steigungswinkel gilt hier: tan(α) = |13.5|, also α = arctan(13.5) ≈ 85.76° .