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Eigenschaften von e-Funktionen
Beispiel:
Welche Eigenschaften hat die Funktion f mit f(x)= .
Als erstes erinnern wir uns an die natürliche Exponentialfunktion f0(x)= (im Schaubild in schwarzer Farbe eingezeichnet).
Am negativen Koeffizient vor dem erkennen wir, dass der Graph gegenüber dem der natürlichen Exponentialfunktion an der x-Achse gespiegelt (und noch in y-Richtung gestreckt) wurde.
Da bei zu jedem Funktionswert von noch 1 addiert wird, ist der Graph von gegenüber dem der natürlichen Exponentialfunktion, um 1 nach oben verschoben.
Da bei
das x von
durch ein 'x
Daraus ergeben sich folgende Aussagen:
- Dadurch schneidet der Graph von f die x-Achse.
- Die Funktionswerte werden also immer kleiner, die Funktion ist also streng monoton fallend.
- Für x → ∞ strebt gegen .
- Für x → - ∞ strebt gegen = .
Symmetrie e-Funktionen
Beispiel:
Entscheide welche Symmetrie bei der Funktion f mit vorliegt.
Wir betrachten einfach f(-x) und schauen dann, ob das zufällig wieder f(x) oder -f(x) ist:
f(-x) = =
Wenn man das mit f(x) = vergleicht, kann man erkennen, dass die beiden Funktionsterme gleich sind.
Es gilt also: f(-x) = f(x)
Somit liegt bei f Achsensymmetrie bezüglich der y-Achse vor.
e-Funktion Graph zu Term finden
Beispiel:
Gegeben ist die Funktion f mit f(x) =
Eines der vier unten stehenden Schaubilder zeigt den Graph von f.
Entscheide, welches der vier dies ist. Suche dazu jeweils bei den drei anderen einen Beweis, dass es sich nicht um die Ableitungsfunktion handeln kann.
Wir untersuchen zuerst den gegeben Funktionsterm:
- y-Achsenabschnitt: f(0) = = 0
- Nullstellen: f(x) = 0
= 0 Ein Produkt ist genau dann =0, wenn mindestens einer der beiden Faktoren =0 ist.
1. Fall:
= | x1 = 0 2. Fall:
e - x = 0 Diese Gleichung hat keine Lösung!
- Grenz-Verhalten:
- Für x → -∞ strebt f(x)=
gegen "9 x 2 · e - x " =9 ∞ · ∞ ∞ - Für x → +∞ strebt f(x) =
gegen "9 x 2 · e - x " =9 ∞ · 0 0
( Der Exponentialterm im zweiten Faktor wächst sehr viel schneller gegen0 als der erste Faktor gegen und setzt sich deswegen durch)∞
- Für x → -∞ strebt f(x)=
- Eventuell braucht noch die Punkte mit waagrechter Tangente für die Entscheidung. Dazu leiten wir f erstmal ab:
f'(x) =9 · 2 x · e - x + 9 x 2 · e - x · ( - 1 ) .9 x ( - x + 2 ) e - x
f'(x) = 0:9 x ( - x + 2 ) · e - x = 0 Ein Produkt ist genau dann =0, wenn mindestens einer der beiden Faktoren =0 ist.
1. Fall:
x1 = 0 2. Fall:
( - x + 2 ) · e - x = 0 Ein Produkt ist genau dann =0, wenn mindestens einer der beiden Faktoren =0 ist.
1. Fall:
- x + 2 = 0 | - 2 - x = - 2 |:( )- 1 x2 = 2 2. Fall:
e - x = 0 Diese Gleichung hat keine Lösung!
Diese Eigenschaften überprüfen wir nun bei den 4 vorgeschlagenen Termen:
Schaubild 1
- y-Achsenabschnitt: f(0) =
= 07 · 0 2 · e 0 - Nullstellen: f(0) =
=07 · 0 2 · e 0 - Grenzverhalten
- Für x → -∞ strebt f1 =
0 - Für x → +∞ strebt f1 =
∞
- Für x → -∞ strebt f1 =
Damit können wir f1 ausschließen.
Schaubild 2
- y-Achsenabschnitt: f(0) =
= 0- 7 · 0 2 · e 0 - Nullstellen: f(0) =
=0- 7 · 0 2 · e 0 - Grenzverhalten
- Für x → -∞ strebt f2 =
0 - Für x → +∞ strebt f2 =
- ∞
- Für x → -∞ strebt f2 =
Damit können wir f2 ausschließen.
Schaubild 3
- y-Achsenabschnitt: f(0) =
= 0- 9 · 0 2 · e - 0 - Nullstellen: f(0) =
=0- 9 · 0 2 · e - 0 - Grenzverhalten
- Für x → -∞ strebt f3 =
- ∞ - Für x → +∞ strebt f3 =
0
- Für x → -∞ strebt f3 =
Damit können wir f3 ausschließen.
Schaubild 4
- y-Achsenabschnitt: f(0) =
= 09 · 0 2 · e - 0 - Nullstellen: f(0) =
=09 · 0 2 · e - 0 - Grenzverhalten
- Für x → -∞ strebt f4 =
∞ - Für x → +∞ strebt f4 =
0
- Für x → -∞ strebt f4 =
- Punkte mit waagrechter Tangente:
Wir erkennen einen Punkt mit waagrechter Tangente bei x ≈ 0.
Außerdem erkennen wir noch einen Punkt mit waagrechter Tangente bei x ≈ 2
Hier spricht also nichts dagegen, dass f4 der zugehörige Funktionsterm sein könnte.
e-Funktion Term zu Graph finden
Beispiel:
Gegeben ist der Graph einer Funktion f
Einer der vier gegebenen Funktionsterme gehört zu f.
Entscheide, welcher der vier Terme dies ist. Suche hierbei jeweils bei den drei anderen Termen einen Beweis, dass es sich nicht um den Term von f handeln kann.
- f1(x) =
- 10 ( x + 1 ) 2 · e - x - f2(x) =
- 9 ( x + 1 ) 2 · e x - f3(x) =
2 ( x + 1 ) · e x - f4(x) =
9 ( x + 1 ) 2 · e x - f5(x) =
- 9 e x + 9 e 0,5 x - f6(x) =
10 ( x + 1 ) 2 · e - x
Wir betrachten zuerst den gegeben Graph und entdecken dabei:
- Der Graph hat eine Nullstelle bei x = -1
- Man kann dabei sogar erkennen, dass hier die x-Achse nur berührt wird, also dass kein Vorzeichenwechsel in f vorliegt, und dass der Graph bei x = -1 auch eine waagrechte Tangente hat.
- Für x → -∞ strebt f(x) gegen
0 - Für x → +∞ strebt f(x) gegen
- ∞ - Außerdem kann man einen Tiefpunkt bei x = -3 erkennen.
Diese Eigenschaften überprüfen wir nun bei den 6 vorgeschlagenen Termen:
f1(x) =
- f(-1) =
=0- 10 · ( - 1 + 1 ) 2 · e - ( - 1 ) - Auch hier haben wir zusätzlich noch eine waagrechte Tangente bei x = -1.
f'(x) =- 10 · 2 ( x + 1 ) · ( 1 + 0 ) · e - x - 10 ( x + 1 ) 2 · e - x · ( - 1 ) - 20 ( x + 1 ) · e - x + 10 ( x + 1 ) 2 · e - x
f'(-1) =- 20 · ( - 1 + 1 ) · e - ( - 1 ) + 10 · ( - 1 + 1 ) 2 · e - ( - 1 ) - Für x → -∞ strebt f1 =
gegen "- 10 ( x + 1 ) 2 · e - x " =- 10 ∞ · ∞ - ∞ - Für x → +∞ strebt f1 =
gegen "- 10 ( x + 1 ) 2 · e - x " =- 10 ∞ · 0 0
( Der Exponentialterm im zweiten Faktor wächst sehr viel schneller gegen0 als der erste Faktor gegen und setzt sich deswegen durch)∞
Damit können wir f1 ausschließen.
f2(x) =
- f(-1) =
=0- 9 · ( - 1 + 1 ) 2 · e - 1 - Auch hier haben wir zusätzlich noch eine waagrechte Tangente bei x = -1.
f'(x) =- 9 · 2 ( x + 1 ) · ( 1 + 0 ) · e x - 9 ( x + 1 ) 2 · e x - 18 ( x + 1 ) · e x - 9 ( x + 1 ) 2 · e x
f'(-1) =- 18 · ( - 1 + 1 ) · e - 1 - 9 · ( - 1 + 1 ) 2 · e - 1 - Für x → -∞ strebt f2 =
gegen "- 9 ( x + 1 ) 2 · e x " =- 9 ∞ · 0 0
( Der Exponentialterm im zweiten Faktor wächst sehr viel schneller gegen0 als der erste Faktor gegen und setzt sich deswegen durch)∞ - Für x → +∞ strebt f2 =
gegen "- 9 ( x + 1 ) 2 · e x " =- 9 ∞ · ∞ - ∞
Hier spricht also nichts dagegen, dass f2 der zugehörige Funktionsterm sein könnte.
f3(x) =
- f(-1) =
=02 · ( - 1 + 1 ) · e - 1 - Man kann aber am Term erkennen, dass bei x = -1 ein Vorzeichenwechsel vorliegt, bzw. dass die Tangente nicht waagrecht ist.
f'(x) =2 · ( 1 + 0 ) · e x + 2 ( x + 1 ) · e x 2 e x + 2 ( x + 1 ) · e x
f'(-1) =2 e - 1 + 2 · ( - 1 + 1 ) · e - 1
Damit können wir f3 ausschließen.
f4(x) =
- f(-1) =
=09 · ( - 1 + 1 ) 2 · e - 1 - Auch hier haben wir zusätzlich noch eine waagrechte Tangente bei x = -1.
f'(x) =9 · 2 ( x + 1 ) · ( 1 + 0 ) · e x + 9 ( x + 1 ) 2 · e x 18 ( x + 1 ) · e x + 9 ( x + 1 ) 2 · e x
f'(-1) =18 · ( - 1 + 1 ) · e - 1 + 9 · ( - 1 + 1 ) 2 · e - 1 - Für x → -∞ strebt f4 =
gegen "9 ( x + 1 ) 2 · e x " =9 ∞ · 0 0
( Der Exponentialterm im zweiten Faktor wächst sehr viel schneller gegen0 als der erste Faktor gegen und setzt sich deswegen durch)∞ - Für x → +∞ strebt f4 =
gegen "9 ( x + 1 ) 2 · e x " =9 ∞ · ∞ ∞
Damit können wir f4 ausschließen.
f5(x) =
- f(-1) =
- 9 e - 1 + 9 e 0,5 ⋅ ( - 1 )
Damit können wir f5 ausschließen.
f6(x) =
- f(-1) =
=010 · ( - 1 + 1 ) 2 · e - ( - 1 ) - Auch hier haben wir zusätzlich noch eine waagrechte Tangente bei x = -1.
f'(x) =10 · 2 ( x + 1 ) · ( 1 + 0 ) · e - x + 10 ( x + 1 ) 2 · e - x · ( - 1 ) 20 ( x + 1 ) · e - x - 10 ( x + 1 ) 2 · e - x
f'(-1) =20 · ( - 1 + 1 ) · e - ( - 1 ) - 10 · ( - 1 + 1 ) 2 · e - ( - 1 ) - Für x → -∞ strebt f6 =
gegen "10 ( x + 1 ) 2 · e - x " =10 ∞ · ∞ ∞ - Für x → +∞ strebt f6 =
gegen "10 ( x + 1 ) 2 · e - x " =10 ∞ · 0 0
( Der Exponentialterm im zweiten Faktor wächst sehr viel schneller gegen0 als der erste Faktor gegen und setzt sich deswegen durch)∞
Damit können wir f6 ausschließen.
Anwendungen e-Funktion
Beispiel:
Die momentane Wachstumsrate der Höhe eines Baums kann für t ≥ 0 näherungsweise durch die Funktion f mit
Zu Beginn ist der Baum 3 Dezimeter hoch.
- Wie groß ist die Wachstumsgeschwindigkeit auf lange Sicht?
- Wann beträgt die Wachstumsgeschwindigkeit erstmals 38 dm pro Jahr?
- Verhalten für t gegen unendlich
Gesucht ist das Verhalten der Funktionswerte bei sehr großen t-Werten, also das Verhalten von f für t → ∞.
Für t → ∞ ⇒ f(t)=
30 + 30 e - 0,5 t 30 + 0 Das langfristige Verhalten der Funktionswerte geht also gegen
30 - Erster t-Wert bei y = 38
Gesucht sind die Zeitpunkte, an denen die Funktion die Werte y=38 annimmt.
Dazu setzen wir die Funktion einfach = 38 und lösen nach t auf:
30 + 30 e - 0,5 t = 38 30 e - 0,5 t + 30 = 38 | - 30 30 e - 0,5 t = 8 |: 30 e - 0,5 t = 4 15 |ln(⋅) - 0,5 t = ln ( 4 15 ) |: - 0,5 t = - 1 0,5 ln ( 4 15 ) ≈ 2.6435 Der erste Zeitpunkt an dem die die Funktion den Wert 38 annimmt, ist also nach 2.64 Jahre.
Ableiten e-Funktion mit Parameter
Beispiel:
Berechne die Ableitung von f mit
=
=
=
=
Parameter finden mit f(x0)=y0 (e-Fktn)
Beispiel:
Für welches t liegt der Punkt A(
Wir machen einfach eine Punktprobe mit A(
Jetzt müssen wir also nur noch die Gleichung
|
= | |
|
|
|
= |
|
|: |
|
= |
|
Für t=
Parameter finden mit Ableitungswert (e-Fktn)
Beispiel:
Für welche t ist die Tangente von f mit
Gib alle Möglichkeiten für t an.
Um die Tangentensteigung zu bestimmen, leiten wir die Funktion erst einmal ab:
=
=
In diese Ableitung setzen wir x=
f'(
Damit die Tangente parallel zur Geraden y=
also f'(
Dazu lösen wir die Gleichung
|
= | |
|
|
t1 | = |
|
≈
|
t2 | = |
|
≈
|
Für t=
Parameter mit Graph bestimmen
Beispiel:
Gegeben ist die Funktionenschar
Das Problem bei e-Funktionen ist ja, dass wir normale Funktionswerte sehr schwer berechnen und dann nur sehr ungenau ablesen können :(
Die einzigen Möglichkeiten gut ablesbare Werte zu finden, ist also dort, wo der Exponentialterm (annähernd) = 0 ist - oder eben =1 ist, weil dort der Exponent =0 ist.
- Man kann schnell erkennen, dass für x = 0 der Exponentialterm
= 0 wird.- k x · e k x - k
Am abgebildeten Graph kann man den y-Achsenabschnitt Sy(0|5) gut erkennen. Es gilt folglich.
fk( ) =0 - k · 0 · e k ⋅ 0 - k + 2 k = 52 k 2 k = 5 |: 2 k = 5 2
Der abgebildete Graph ist somit der von f
Parameter für stärkste Steigung
Beispiel:
Auf dem Biberacher Skaterplatz soll eine neue abgerundete Funbox (kleiner Hügel) gebaut werden. Der Querschnitt des Entwurfs kann durch die Funktion ft mit ft(x)=
Um aus dem maximalen Steignungswinkel die maximale Steigung zu berechnen, beutzen wir die Formel für den Steigungswinkel:
m = tan(α),
also hier mmax=tan(20°) ≈ 0.364.
Um die steilste Stelle zu finden, brauchen wir die Extrempunkte der Ableitungsfunktion, also die Wendepunkte von ft .
Als erstes leitet man die Funktion zwei mal ab.
=
=
=
=
=
=
=
Die notwendige Bedingung für einen Wendepunkt ist f''(x)=0.
(Wendestellen sind Extremstellen in der Ableitung, also haben Wendepunkten die Steigung 0 in f').
Man setzt nun also die zweite Ableitung gleich 0, um die einzig möglichen x-Werte für Wendepunkte zu bestimmen.
|
= | ||
|
= |
Ein Produkt ist genau dann =0, wenn mindestens einer der beiden Faktoren =0 ist.
1. Fall:
|
= | |
|
|
|
= | |⋅ |
|
|
= | |
|
|
x1 | = |
|
=
|
x2 | = |
|
=
|
2. Fall:
|
= |
Diese Gleichung hat keine Lösung!
Die Lösungen
Wenn man die beiden Lösungen
ft'(
ft'(
An den Rändern gilt:
Für x → -∞ strebt ft'(x) =
Für x → +∞ strebt ft'(x) =
Da die stetige Funktion ft' an den Rändern gegen 0 strebt und an den Stellen
Die maximale Steigung ist somit ft'(
Die minimale Steigung ist somit ft'(
Aufgrund der Symmetrie, genügt es im weiteren nur auf die maximale Steigung mmax =
Diese darf ja wegen des maximalen Steigungswinkel von 20° höchstens 0.364 sein, also berechnen wir das
t für das
|
= |
|
|
|
= |
|
|⋅ 2 |
|
= |
|
|⋅ |
|
= |
|
Für t = 1.199 wird also gerade der maximale Steigungswinkel von 20° erreicht.
Und weil ja die maximale Steigung mmax = ft'(
Nullstellen bei ln-Funktionen
Beispiel:
Bestimme die Nullstellen der Funktion f mit
|
= | |
|
|
|
= |
|
|e(⋅) |
|
= |
|
L={
Parameter finden für Anzahl Nullstellen
Beispiel:
Bestimme diejenigen Werte von t, für die ft mit ft(x)=
Für die Nullstellen muss gelten: ft(x)=0, also hier :
Da
Wir lösen diese Gleichung einfach, in dem wir die Koeffizienten in die Mitternachtsformel einsetzen:
x1,2 =
An der Diskriminante
Hierfür untersuchen wir die t-Werte, für die die Diskriminante = 0 wird:
|
= | ||
|
= | |
|
|
|
= | |:
|
|
|
= | |
|
|
t1 | = |
|
=
|
t2 | = |
|
=
|
Jetzt können wir drei Fälle unterscheiden:
- Für t <
- 1 1 16 - 16 t 2 t x 2 + 4 x + 4 t
(z.B. bei t = -2 ist die Diskriminante16 - 16 ⋅ ( - 2 ) 2 - 48 16 - 16 ⋅ 2 2 - 48 - Für t =
- 1 1 16 - 16 t 2 - Für
- 1 1 16 - 16 t 2 t x 2 + 4 x + 4 t
(z.B. bei t=0 ist die Diskriminante16 - 16 ⋅ 0 2 16
Der gesuchte Bereich mit "keine Nullstelle" ist somit: t <